aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Umgebindehaus
Charakteristik
Das Umgebindehaus zeichnet sich durch die bauliche Trennung von Stubenkörper und Dach bzw. Stubenkörper und Obergeschoss aus. Das Hauptkennzeichen des Normaltyps ist „ein hölzernes Stützensystem, welches auf zwei oder drei Seiten um eine Block- oder Bohlenstube des Hauses herumgeführt wird mit der Aufgabe, den Stubenkörper von der Last des Daches (bei einstöckigen Häusern) bzw. des Daches und Oberstockes (bei zweistöckigen Häusern) zu befreien.“
Umgebindehäuser sind quererschlossene Ernhäuser. Der Hausflur verläuft quer durch das Haus und trennt das Erdgeschoss in Wohn- und Wirtschaftsbereich. Die Blockstube (Wohnbereich) befindet sich meist an der östlichen oder südlichen Giebelseite, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Der Wirtschaftsbereich in Massivbauweise (meist aus Feldsteinmauerwerk) befindet sich der Blockstube gegenüber. Hier sind Stall-, Speicher- und Gewölberäume untergebracht. Gebäude, bei denen der Massivteil durch eine weitere Blockstube ersetzt ist, bezeichnet man als Doppelstubenhaus.
Über der Blockstube (Handweberstube) ruhen Obergeschoss oder Dach auf Holzsäulen, die im Dreiecksverbund über Knagge oder Kopfverbund stabilisiert sind. Sie liegt so unabhängig von den tragenden Elementen unter dieser Konstruktion und kann frei arbeiten. Das Obergeschoss ist in der Regel in Fachwerkbauweise ausgeführt. Besonders in Nordböhmen ist hingegen eine Bauweise verbreitet, deren Oberstockwandbereiche statt aus Fachwerk- in Blockbauweise ausgebildet wurden.
Entstehung der Bauweise
Die Blockstube hatte sich bei der slawischen Bevölkerung (siehe auch Schrotholzhäuser) in den regionalen Klimaten bewährt. Die deutschen Siedler, hauptsächlich aus Franken und Thüringen, die im Mittelalter hier ansässig wurden, brachten das bereits den Germanen bekannte Fachwerk als holzsparende, stabile Bauweise mit: sie ermöglichte auch, mehrstöckige Gebäude zu errichten. Eine Vereinigung der beiden Konstruktionsweisen war aber schwierig, da der Längenverlust von Holz mit dem Faserverlauf deutlich geringer ist. Daher entwickelten die Dorfhandwerker über Jahrhunderte das Umgebinde als eigene Volksbauweise. Ende des 18. Jahrhunderts entsteht der typische Umgebindebogen, der den Häusern ihren Namen gibt.
Umgebinde und Weberei
Das Weberhaus ist typisch für Umgebindehäuser. Im Volksmund ist als Erklärung dieser Bauweise überliefert, dass sie erreichen sollte, die Schwingungen des Handwebstuhles nicht auf das gesamte Gebäude zu übertragen: jedoch scheint dies gegenüber der verbesserten Statik eher von untergeordneter Bedeutung gewesen zu sein. Vermutlich sind hier Beobachtungen im Zusammenhang mit industriellen Webstühlen auf Handwebstühle übertragen worden. Dennoch ist diese Bauweise für die Weberei von Vorteil, da Blockstuben im Vergleich mit Fachwerkstuben ein gleichmäßiges Klima gewährleisten und somit eine annähernd gleichbleibende Qualität der Webereierzeugnisse.
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Dieses Umgebindehaus vereint eine Vielfalt unterschiedlichster Bauweisen:
Stockwerksbauweise
Keller in Form eines Tonnengewölbes
vom Haus konstruktiv getrennte Blockstube in Blockbauweise aus vierseitig handbehauenen und verzierten Stämmen
Umgebinde, welches die Last des Ober- und Dachgeschosses von der Blockstube weg in den Boden ableitet, mit kürzeren Knaggen (Kopfbänder) zur Verbindung der waagerechten und lotrechten Umgebindehölzer
Obergeschoss in Fachwerkbauweise, mit einen Schieferbehang auf drei Seiten zum Wetterschutz
Kehlbalkendach mit doppelt stehenden Stuhl
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Danksagung:
Ein besonderer Dank für die intensive Unterstützung zum Erhalt dieses Umgebindehauses geht an:
Herrn Noky
Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Dresden
Frau Bourguignon
Postbank Finanzberatung AG, Plauen
Herrn Voigt
Lehmbackofenbau Voigt-Rahmig, Noßwitz
Herrn Grimm
Drechslerei - Holzbau
René Grimm, Noßwitz
Herrn Kölbel
Baubetrieb Christian Kölbel, Vogtländisches Oberlandl
Herrn Schilling
Elektroinstallateur, Greiz
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